Am 2. September war es wieder soweit. Im Rahmen unseres alljährlich stattfindenden traditionellen Hubertusabends erhielten unsere erfolgreichen Absolventen der Jägerprüfung im Rahmen der festlichen Brauchtumsveranstaltung nach vorausgegangenem feierlichem Gelöbnis ihren Jägerschlag.

Die traditionelle Ausbildung in unserer Jagdschule ist davon geprägt, dass deren Schwerpunkte unter dem Aspekt der Jagdethik in den Bereichen Jagdhandwerk, Waidgerechtigkeit, Tierschutz, Naturschutz und Brauchtumspflege liegen.

Feierlicher Abschluss dieser Ausbildung ist bei uns traditionsgemäß das Gelöbnis der angehenden Jungjäger vor der anwesenden Jägerschaft und den geladenen Gästen.

Warum Gelöbnis? Ganz einfach:

Jagd ist geprägt von der Übernahme einer sehr hohen Verantwortung für die uns umgebende Flora und Fauna.

Jagd erfordert finale Entscheidungen mit Professionalität, Sachverstand, aber auch mit Herz

Jagd ist niemals nur eine temporäre, momentane Freizeitbeschäftigung

Jagd bedeutet Ehrfurcht vor der Schöpfung, der Kreatur und dem erlegten Wild.         

Jagd ist Lebensphilosophie, Lebensinhalt und Charaktersache.

Gelöbnis….. was verbirgt sich dahinter, was ist Sinn und Zweck?

Anstatt Gelöbnis könnte man auch Ehrenwort, Eid, Schwur, Versicherung, Versprechen, Wort, Zusage oder Zusicherung sagen.

Gelöbnis bedeutet aber auch die Zusicherung zur Selbstbeherrschung gegenüber allen Kreaturen, die uns als Jägerinnen und Jäger vertrauensvoll in die Hand gelegt wurden.  

Nach dem Gelöbnis erfolgte mit dem Jägerschlag die Aufnahme in den Kreis der waidgerechten Jäger mit den Worten: 

Der erste Schlag soll Dich zum Jäger weihen…

Die Weihe einer Person bedeutet, dass sie nicht mehr die gleiche Aufgabe hat wie zuvor. Sie dient ab sofort einem ganz besonderen Zweck und Sinn….dem waidgerechten Jagen.

Der zweite Schlag soll Dir die Kraft verleihen, zu üben stets das Rechte…

Was damit zum Ausdruck gebracht werden soll, ist nichts anderes, als das Befolgen der Waidgerechtigkeit, einem Synonym für die gute fachliche Praxis der Jagdausübung. 

Eine Jagdausübung ist nur dann waidgerecht, wenn sie allen rechtlichen Vorgaben sowie allen allgemein anerkannten, geschriebenen oder ungeschriebenen Regelungen und gesellschaftlichen Normen zur Ausübung der Jagd, insbesondere im Hinblick auf den Tierschutz, die Tiergesundheit, den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, das Verhalten gegenüber anderen Inhaberinnen und Inhabern des Jagdrechts, jagdausübungsberechtigten Personen und der Bevölkerung sowie im Hinblick auf die Jagdethik, entspricht.

Eine große und wichtige Aufgabe für jede waidgerechte Jägerin und jeden waidgerechten Jäger.

Der dritte Schlag soll Dich verpflichten, nie auf die Jägerehre zu verzichten…

Gemeint ist die sogenannte innere Ehre beziehungsweise die Selbstachtung eines Menschen, die durch erzwungenes Verhalten beschädigt werden kann. Dazu kommt der gute Ruf innerhalb der Gesellschaft, die sogenannte äußere Ehre. 

Nach Beendigung der feierlichen Zeremonie folgte das gemütliche Beisammensein bei schmackhaftem Essen und guten Getränken. Das fröhliche Beisammensein dauerte bei netten Gesprächen noch bis in den späten Abend an. 

Insgesamt erlebten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Festabend, der ihnen in angenehmer Erinnerung bleiben wird.